virtual electronic poem
varèse / xenakis / le corbusier
poème électronique (1958) - eine virtuelle rekonstruktion
Pavillon3.jpg

-- veranstaltungsreihe mit installationen, gesprächen und konzert --

-- di 17. jan. bis sa. 28. jan. 2006 -- 18:00 bis 23:00 --
-- kubus -- klub -- studio 1 -- foyer --

'je ne ferai pas de pavillon; je ferai un poème électronique avec la bouteille qui le contiendra. La bouteille sera le pavillon, et il n'y aura pas de facade à cette bouteille.' [ le corbusier, zitiert nach o. vivier: 'varèse', paris, seuil 1973, s. 161]

das poème électronique gilt als eine der ersten multimedialen installationen: le corbusier gestaltete den pavillon der firma philips für die brüsseler weltausstellung 1958. das konzept wurde von iannis xenakis in einer futuristisch anmutenden form architektonisch realisiert. der pavillon war schauplatz einer raumfüllenden vorführung mit film- und diaprojektionen, lichtregie und einer (in den philips-studios hergestellten) elektronischen musik von edgard varèse. rund zwei millionen zuschauer besuchten den pavillon, um die vollständige immersion von ton, bild und architektur zu erleben.

nach der weltausstellung wurde der pavillon abgerissen. übrig geblieben sind fragmente wie fotografien und skizzen zur architektur, die projizierten bilder als videoband in den philips-archiven sowie eine stereofassung der musiken von varèse und xenakis.

virtual electronic poem ist der titel der virtuellen rekonstrukton des philips-pavillons, die in der zusammenarbeit mehrerer europäischer universitäten entstanden ist. das projekt an der schnittstelle von architekturgeschichte, multimedialer installation und vr-design (virtualreality-design) wird bei tesla mit einem rahmenprogramm von diskussionen, videodokumentationen und einem konzert präsentiert.

di 17. jan. bis sa 28. jan. 2006
18:00 -- 23:00 h

-- foyer --
virtual electronic poem

videoinstallation


tv-dokumentation des philips-pavillon
auf der weltausstellung 1958 in brüssel

do 19. jan. 2006 -- 20:30 h

virtual electronic poem


salon I
musik und architektur

mit: helga de la motte-haber und andré meyer

mit der rede von der musik als gefrorener architektur war der innige zusammenhang der beiden künste schon im 19. jahrhundert angedacht worden. dem poème électronique war diese verbindung schon personell durch iannis xenakis direkt inkoporiert, war er doch sowohl als architekt und damaliger assistent von le corbusier als auch als komponist involviert. edgard varèses beteiligung an dem multimedialen gesamtkunstwerk hatte le corbusier gar gegen den willen seiner auftraggeber durchgesetzt.

wurde also die verschwisterung von bau- und tonkunst mit dem poème électronique zur manifesten realität?

fr 20. jan. 2006 bis fr 27. jan. 2006 -- 18:00 h -- 23:00 h

virtual electronic poem


poème électronique [1958]
von edgard varèse / iannis xenakis - rekonstruktion

6-kanal-fassung von kees tazelaar mit doppelvideoprojektion des originalfilmmaterials
tonband.jpg

edgard varèse komponierte das poème électronique für den philips pavillon. er produzierte vier tonbänder , die gleichzeitig abgespielt werden mussten, um die vollständige arbeit zu hören. in den 1960er jahren produzierte frits weiland eine vierkanalfassung der musik, die von da an als 'master' bezeichnet wurde.

kees tazelaar hat auf grundlage der originalen bänder aus dem institut für sonologie den haag nun eine neue mehrkanal-fassung der poème électronique geschaffen. durch den rückgriff auf varèses master und dessen bearbeitung mithilfe von computern wurde eine bessere synchronisation der kanäle ermöglicht. zusätzlich fand tazelaar auf den originalen die 2 minuten elektronischer musik von iannis xenakis, die im brüsseler pavillon als intermezzo gespielt wurden und später als 'concret ph' bekannt wurden..

im kubus wird das rekonstruierte poème électronique zusammen mit doppelprojektionen des originalen filmmaterials installiert.

kees tazelaars webseite

fr 20. jan. bis sa 28. jan. 2006
18:00 -- 23:00 h

-- studio 1 --

virtual electronic poem

audiovisuelle 3d-projektion


individuelle präsentation (anmeldung virtual electronic poem)
PavillonRaumakustischesModell.jpg

das virtual electronic poem, die virtuelle rekonstruktion des philips-pavillon, ermöglicht dem besucher ein umfassendes erlebnis des poème électronique. er kann durch den pavillon 'flanieren' und die audio-visuelle bespielung aus verschiedenen standpunkten wahrnehmen. die rekonstruktion dieser frühen multimedialen installation wurde durch die kooperation mehrerer europäischer universitäten ermöglicht. video- und tonmaterialien wurden rekonstruiert, digitale raummodelle hergestellt und eine akustische simulation des pavillons erstellt, um den authentischen klangeindruck des gebäudes zu erzeugen.

nach seiner premiere auf der icmc (international computer music conference) wird das virtual electronic poem erstmals in deutschland zu erleben sein.

entwicklung des virtual electronic poem:

virtual reality and multi media park [turin, italien]
university of bath [england]
technische universität berlin [deutschland]
silesian university of technology [gliwice, polen]

di 24. jan. 2006 -- 20:30 h

virtual electronic poem


salon II

technologien zur rekonstruktion des poème électronique

mit: stefan weinzierl, kommunikationswissenschaftler
kees tazelaar, komponist, z.z. edgard-varèse-gastprofessor

nach der weltausstellung 1958 wurde der philips-pavillon komplett abgerissen; außer varèses tonbandmusik existierten vom poème électronique nun lediglich dokumentarische zeugnisse. mit den bei tesla präsentierten rekonstruktionen wird nun der versuch unternommen, das gesamtkunstwerk von damals wieder unmittebar erlebbar zu machen.

welche techniken liegen den rekonstruktionen zugrunde? und: kann die rekonstruktion die verlorene realität wieder einholen?

do 26. jan. -- 20:30 h

virtual electronic poem


salon III

medienkunst im kulturellen gedächtnis

mit:
christina kubisch, klangkünstlerin
wolfgang ernst, medientheoretiker

von einer allgemeineren warte aus werfen projekte wie die rekonstruktion des poème électronique grundsätzliche fragen zur pflege von medienkunst auf. was bleibt, nach dem als performance oder installation manifestierten event? die erfahrungen mit dem sammeln, rekonstruieren, dokumentieren usw. solcher arbeiten sind noch jung; das betrifft die handfesten probleme im museums- und ausstellungsbetrieb ebenso wie den zugriff von theorie und kritik.

wie also kommt medienkunst ins archiv?


sa 28. jan. 2006

-- 20:00 h --

präsentation der dvd: 50 years studio tu berlin


die dvd zeigt den werdegang des elektronischen studios der tu berlin, das im jahre 2004 sein 50jähriges bestehen gefeiert hat. sie enthält die reich bebilderte studiogeschichte und eine vielzahl wichtiger elektroakustischer werke.

-- 22:00 h --

konzert des elektronischen studios der tu berlin


leitung und klangregie: kees tazelaar


gottfried michael koenig
klangfiguren II (1955/1956)

györgy ligeti
pièce électronique nr. 3 (1957/1996)

kees tazelaar
lasciar vibrare v.4 (2004)
deutsche erstaufführung

luctor ponse
nacht (1965)

dick raaijmakers
canon 1 / canon 5 aus: 5 canons (1965)

kees tazelaar
phalanxes (2005 UA)

gottfried michael koenig
funktion grau

partner der virtuellen rekonstruktion/audiovisuellen präsentation: multimedia park
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zu programm > kubus