funkstille


Auch wenn Funk und Stille auf den ersten Blick sehr viel mit Radio zu tun hat, bezeichnet die Funkstille im allgemeinen Sprachgebrauch eher eine Situation, in der zwei oder mehr Parteien nicht mehr miteinander reden. Das kann natürlich auch der Fall sein, wenn einem Sender beispielsweise aus inhaltlichen oder politischen Gründen die Sendelizenz entzogen wird. Doch was dann folgt, ist nicht Stille, sondern das Rauschen der unendlichen Weite des signalfreien Raums. Obwohl man sich im täglichen Radioprogramm   hin und wieder eine Pause wünschen würde, wird Funkstille von den Sendern zunächst einmal als ein Fehler verstanden, den es unbedingt zu vermeiden gilt. Deshalb wurden Notsysteme entwickelt, die sofort ein Ersatzprogramm aktivieren, wenn kein reguläres Ausgangssignal mehr registriert wird. Als etwa die BBC 2003 mit "4´33" von John Cage das Stück ausstrahlen wollte, bei dem vom Interpreten nur Anfang und Ende durch Öffnen und Schließen eines Klaviers markiert werden, muss es ein langer Weg durch die Instanzen gewesen sein, um die Ausstrahlung dieser komponierten Stille technisch zu ermöglichen.

Für RADIOTESLA ist Funkstille nicht zuletzt auch eine Grenzwertbetrachtung: wie deutlich müssen Amplituden von Radiowellen überhaupt ausschlagen, um als gestaltete Zeichen identifiziert werden zu können. Nicht nur Laurie Anderson ist von der Vorstellung fasziniert, dass alle jemals gesendeten Programme nicht ausschließlich auf der Erde empfangen werden. Denn obwohl die Signale mit der Zeit natürlich immer schwächer werden, treiben sie doch stetig - ohne jemals null zu werden - weiter in das Universum hinaus.

In diesem Sinne verteilen sich die Termine zum aktuellen Thema keineswegs allein auf die Monate Juli und September. Auch die dazwischen liegenden Wochen wollen durchaus als Beiträge verstanden werden, die ausnahmsweise auch überregional rezipiert werden dürfen. Nach den Ferien geht es ab dem 21. September dann wie gewohnt im wöchentlichen Rhythmus weiter.  

RADIOTESLA wünscht einen angenehmen Sommer.
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