radiotesla in november
electricity



every wednesday -- 8:30 pm


in the beginning, there was the discovery, attributed to thales of milet, that rubbing fabric or fleece on yellow amber (in greek: elektron) causes the stone to act as a magnet, capable of attracting smaller objects and setting them in motion. in the two thousand years which followed, this phenomenon received no further notice. discoveries by luigi galvani, alessandro volta, andré-marie ampere or georg simon ohm, enlightenment thinkers whose names we encounter today as units of measurement, finally laid the groundwork which allowed for such broad industrial applications as nikola tesla's induction motor in the late 19th century. still, electricity remained an atavistic force: thales concluded from his work that even lifeless objects must indeed posses souls, and in the mid-19th century it was supposed that electricity could be responsible for extra-sensory powers, telepathy, telekinesis, and even for the production of human thought processes.
in the 18th century, the concept of electricity was largely understood through the terms "attraction" and "repulsion". further technical advances lead to new metaphors invoking fluid movement, such as "current" or the german "strom". finally, the concept of electricity has become inseparable from our broader understanding of civilisation today.
with his wardencliff tower project, nikola tesla strove to develop a free wireless method to distribute energy. his visionary efforts make clear that this strange invisible power, and the rapidly increasing number of uses for it, contributed like no other discovery to the fading of the world's borders.


in november, radiotesla presents four different productions on the subject of electricity, exploring various dimensions of the phenomenon.


mi 02. nov. 2005 -- 20.30 h

hörspiel


felix kubin: paralektronoia, WDR, 2004.

paralektronoia untersucht den zusammenhang zwischen elektrizität und paranormalität. denn tatsächlich hat das elektro-paranoide phänomen in den lebensläufen zahlreicher elektronischer pioniere seine spuren hinterlassen. felix kubin hat erfinder und musiker versammelt, um der paralektronoia auf die spur zu kommen. mit systematischer feldforschung und radiophonen experimenten erkunden sie die auswirkungen unsichtbarer schwingungen auf die psyche. paralektronoia hebt die grenzen zwischen sender und empfänger auf. hören sie auf ihre inneren stimmen. ihr radio hört mit.

in anwesenheit des autors und zum ersten mal öffentlich in berlin zu hören.

www.felixkubin.com/


09. nov. 2005 -- 8.30 pm

feature


ursula weck: nur einer kann es spielen: oskar sala, meister des trautoniums, SFB, 1989.

am 20. juni 1930 sitzt oskar sala, gerade 20 jahre alt, neben seinem lehrer paul hindemith auf der bühne der berliner musikhochschule beim ersten elektronischen konzert und spielt das trautonium. ein jahr später tritt er als solist im deutschen museum in münchen auf und begründet damit seine karriere. in salas berühmtem tonstudio stand das in der welt einmalige mixturtrautonium, eine von ihm in jahrelanger arbeit ausgetüftelte weiterentwicklung des trautoniums "mit allen schikanen". lange vor den heute gängigen elektronischen instrumenten konnte es klänge produzieren, die mit keinem anderen instrument zu erzeugen sind. tatsächlich profitierten davon zahlreiche rundfunk-, theater- und filmregisseure, wie etwa alfred hitchcock, für dessen vögel sala den sound lieferte.

in anwesenheit der autorin.


mi 16. nov. 2005 -- 20:30 h

radiokunst


pierre henry: antagonismen, WDR, studio son/ré, paris, 1996.

"mesdames, messieurs, seien sie heute abend vom licht geschlagen und todesblind. die luft, die unsere gegenstände umgibt, ist voll von fantastischen wesen, und aus ihr ziehe ich die klänge für die komposition. das thema der antagonismen ist nicht weit entfernt von einem buch der toten. das buch beginnt da, wo die ge-schichten enden. meine musik entsteht in dem augenblick, wenn die instrumente im todeskampf liegen. wir werden nicht ins jenseits gehen, weil wir auf unseren stühlen sitzen bleiben, aber eine schneise ist abgesteckt für das abenteuer und die entdeckungen. (...)" (pierre henry, 1996 zu antagonismen)
antagonismen wurde 1997 mit dem karl sczuka preis ausgezeichnet.


mi 23. nov. 2005 -- 20:30 h

grenzen


www.freifunk.net: freie drahtlose bürgernetze
vortrag und diskussion

nach der auflösung staatlicher monopole in der telekommunikation konzentrieren sich privat agierende provider weltweit auf profitable ballungsräume. strukturschwachen regionen bleibt nur die hilfe zur selbsthilfe, um den anschluss an die informationsgesellschaft nicht zu verpassen. durch die drahtlose vernetzung wlan ganzer stadtteile, dörfer und regionen will freifunk.net der digitalen spaltung (digital divide) entgegenwirken und freie, unabhängige netzwerkstrukturen fördern, in denen z.b. lizenzfreies community-radio, die übertragung lokaler events, private tauschbörsen und die gemeinsame kostengünstige nutzung eines internetzugangs möglich werden. soweit der rahmen des vortrags von jürgen neumann, mitinitiator von freifunk.net.


mi 30. nov.2005 -- 20:30 h

bonus track


tonic train (knut aufermann, sarah washington)

'finger on circuit board' - schaltkreise und kreisschaltungen
das aktuelle phänomen des circuit bending (selbstbau oder umbau von elektronischen musikinstrumenten) ist die wiederbelebung einer tradition, die u.a. von der sonic arts union in den USA geprägt wurde: komponisten wie gordon mumma und david tudor betrachteten den bau ihrer
musikinstrumente als teil des kompositionsprozesses. heute werden elektronische kinderspielzeuge, aber auch bausteine von radios und anderen geräten in einzigartige instrumente verwandelt, die eine neue klanglandschaft erzeugen.
sarah washington und knut aufermann werden diesen pragmatischen umgang mit der elektronik demonstrieren und den einfluss dieser praxis auf ihr künstlerisches schaffen diskutieren.



preview december:
sprache / sprechen


radio tesla presents programs, fragments and impressions from the past, present and future of radio.  as an integral part of the schedule at tesla im podewils'schen palais, the series explores the artistic and historical dimensions of the medium of radio, which was, after all, invented by nikola tesla himself.

radio tesla is presented every wednesday evening at eight-thirty, admission is free.  each month is dedicated to a specific theme, and each evening concentrates on one genre: on the first wednesday of the month, a radio play or other fictional work is offered. the following week, the focus is on features and other non-fiction.  the third wednesday is reserved for ars acustica and radio art, and on the fourth wednesday of the month, labeled "grenzen" ("borders"), unconventional, uncensored independent forms will be offered.  In months which have a fifth wednesday, a "bonus track" will take the month's theme one step further.


RADIOTESLA
A project of TESLA im Podewils´schen Palais, Berlin
Realized by:  Martina Groß, Andreas Hagelüken, Séamus O'Donell, Moritz von Rappard und Johannes Wilms.

With the kind support of:
deufunk_deuradio_w125.jpg Deutschlandfunk/Deutschlandradio Kultur
www.dradio.de
dra_w125.jpg Deutsches Rundfunkarchiv
www.dra.de